Gerd Kelly und Edwin Schicker informieren sich bei der Tafel

Donnerstag 13:30 Uhr an der Ecke Monsignore-Böhm-Straße/St. Michaelsplatz: Bereits dutzende bedürftige Menschen warten geduldig auf die Ausgabe der Lebensmittel. Heute ist Tafeltag und wir Aktiven-Stadträte wollen uns vor Ort über die Arbeit dieser wichtigen gemeinnützigen Hilfsorganisation informieren.

Im Untergeschoss des Kindergarten St. Gunther herrscht bereits emsige Betriebsamkeit. Die 27 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen prüfen, sortieren und ordnen gespendete Lebensmittel, die zuvor auf festgelegten Touren von 20 Geschäften abgeholt wurden. Ein Sprinter mit Kühlaggregat sorgt dabei für die Aufrechterhaltung der Kühlkette, wie Tafelmitarbeiter Peter Link erläutert. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Haltbarkeit der Lebensmittel gelegt. Abgelaufene Produkte werden aussortiert und - so weit noch zum Verzehr geeignet - zur freiwilligen Mitnahme gesondert bereit gestellt. Heute können auch Hygieneartikel und diverse Haushaltsgegenstände abgegeben werden.

Mehr als 120 Personen aus dem gesamten südlichen Landkreis sind als bedürftig registriert. Rechnet man die Kinder und Lebenspartner hinzu, werden mittlerweile über 250 Menschen von der Neutraublinger Tafel versorgt. Seit der Trennung vom Regensburger Pendant ist die Neutraublinger Tafel unter der Leitung von Angelika Angerer, Peter Link und Ulli Lauterbach selbstständig und unter den Schirm der katholischen Kirchenstiftung geschlüpft. 

Das Angebot an Lebensmitteln ist abwechslungsreich, so stehen neben körbeweise Obst und Gemüse, verschiedene Milchprodukte, Konserven, eingeschweißte Fleisch - und Wurstwaren, aber auch diverse Backwaren in Kisten bereit. 250.000 Tonnen Lebensmittel retten so Deutschlands Tafeln jährlich vor der Müllentsorgung und führen sie einer sinnvollen Verwendung zu.

Zwischenzeitlich wurde ein Mix aus verschiedenen Lebensmitteln in Tüten vor-gepackt und kann bei der Übergabe - je nach individuellen Bedürfnissen - noch ergänzt werden. Die Ausgabe der Lebensmittel erfolgt Corona-bedingt über die Fenster zum Vorplatz. Mehr als 80 „Kundinnen und Kunden“ sind es heute, die von den immer freundlichen Ehrenamtlichen ihren Grundbedarf für die Woche erhalten. „Ein durchschnittlicher Tafeltag“ wie Ulli Lauterbach anmerkt. Leider werden es jedes Jahr mehr Menschen - vor allem auch jüngere - die auf die Versorgung durch die Tafel angewiesen sind.

Wir erfahren viel über die Arbeit und Ziele der Tafel, was aber besonders beeindruckt, ist die Freude und das Engagement mit dem die Tafelmitarbeiter*innen ihr Ehrenamt ausüben. Der gute Geist ist deutlich spürbar und überträgt sich auch auf die wartenden Menschen auf dem Vorplatz.  „Wir sind halt ein eingespielter Haufen“ erwidert Peter Link auf unser Lob - eine eindeutige Untertreibung wie wir am Ende unseres Besuchs finden.

Danke liebes Tafelteam für den ereignisreichen und informativen Tag bei Euch! Ihr macht eine tolle Arbeit!

Dr. Gerd Kelly, Prof. Edwin Schicker