Die Aktiven Bürger besichtigten die Biogasanlage in Mintraching im Juni 2023
Auf Einladung von Herrn Kurt Langer besichtigten interessierte Aktive Bürger die Biogasanlage in Mintraching. Diese Biogasanlage wurde von den Herren Johann Guggenberger und Kurt Langer 2006 errichtet. Seitdem wird Wärme und Strom produziert. Unsere Gruppe wurde von beiden Geschäftsführern herzlich begrüßt und durch die Anlage geführt. Wie kann man sich eine Biogasanlage vorstellen, wurden wir gefragt? Und da bei uns betretenes Schweigen herrschte, kam gleich die Antwort: Wie eine Kuh!
Diese Biogasanlagenkuh ist äußerst gefräßig: Sie frisst sage und schreibe 32 Tonnen landwirtschaftliche „Abfälle“ pro Tag. Ein riesiges hermetisch abgeschlossenes Becken entspricht dem Magen einer Kuh. Hier findet der Zerfallsprozess statt. Abermilliarden von Bakterien bringen diese zähflüssige Masse zum Gären. Bei knapp 50 Grad Celsius entsteht Biogas, ein Gemisch aus Methan und CO2. Wie uns die Betreiber auf Anfrage mitteilten, musste dieser „Magen“ seit 2006 erst einmal ausgepumpt und gereinigt werden. Ansonsten läuft der Zerfallsprozess fast von allein. Vorne kommen Gräser und Halme hinein, hinten verlässt Naturdünger in fester und flüssiger Form und natürlich das wertvolle Biogas diesen Biomagen. Die zähflüssige Masse im Biomagen muss allerdings regelmäßig mit kräftigen Motoren bewegt werden. Nach etwa 50 Tagen hat diese Biomasse hinreichend Gas produziert und verlässt den Riesenbehälter. Wie bei der Kuh wird quasi gepinkelt und gesch…
Die Abfälle, ob fest oder flüssig, werden noch etwa 100 Tage gelagert und dann in einem natürlichen Kreislauf als wertvoller Dünger wieder auf die Felder ausgebracht. Das Biogas wiederum wird in einem großen runden Kuppelbau zwischengespeichert.
Beeindruckt waren wir Aktiven Bürger von der produzierten Energie dieser Anlage: Es werden Jahr für Jahr 5,7 GWh Strom und 5 GWh Wärme erzeugt. Die Wärme wird in dem direkt daneben liegenden Klärwerk genutzt und sorgt mittels einer Fernwärmeleitung in vielen Gebäuden in Mintraching für wohlig warme Räume. Der Strom wird direkt ins Stromnetz eingespeist. Damit können über 1500 Haushalte das ganze Jahr über mit Strom versorgt werden! Mit Hilfe des Zwischenspeichers im Kuppelbau muss das erzeugte Biogas nicht unmittelbar in Energie umgewandelt werden. An sonnigen und windigen Tagen wird der Strom erst abends oder nachts eingespeist, wenn er gebraucht wird. Es stehen dafür drei Motoren mit je einer Leistung von 210kW zur Verfügung.
Nach dieser umfassenden Führung bedankten sich die Aktiven Bürger sehr herzlich mit einer Flasche Wein bei Philipp Guggenberger, dem ebenfalls anwesenden Juniorchef.