Teil 5: Radfahren am Stadtrand

In den letzten Jahren wurde der Radweg entlang der Ost- und Südumgehung komplett fertiggestellt. Dieser Radweg darf in beiden Richtungen befahren werden. Dieser Radweg wäre sehr sicher, wenn die zahlreichen Kreuzungen und damit die Problem mit den abbiegenden Fahrzeugen nicht wären. Die Regelung nach der Straßenverkehrsordnung ist eindeutig: Der abbiegende Verkehr muss den Radfahrern Vorfahrt gewähren, auch den entgegenkommenden. Dies gilt auch bei der Ausfahrt aus einem Kreisverkehr! Es sei denn, dass dies durch Verkehrszeichen anders geregelt ist. Ich wollte einmal sehen, wie es sich an unserer Umgehungsstraße verhält und machte die Probe aufs Exempel. Meine Radtour begann beim Sportpark Obertraubling und führte in östlicher und dann nördlicher Richtung bis zur Brücke über die A3.

An der wenig befahrenen Graslitzer Straße erhalten die abbiegenden Autofahrer Vorfahrt, entsprechende Schilder sind aufgestellt. An der nächsten Kreuzung mit der Berliner Straße fehlen diese Schilder, die Radfahrer sind vorfahrtsberechtigt. An der Pommernstraße müssen dann die Radfahrer wieder warten, und wir alle ahnen es: An der Traunreuter Straße dürfen die Radfahrer wieder zügig die Kreuzung passieren. Und so geht es im Zickzack weiter. Am Kreisverkehr bei der Mintrachinger Straße dürfen die PKW wieder die Vorfahrt genießen, auch bei der Zufahrt zum Guggenberger Weiher, nachdem beim Tenniscenter der Radweg über die Brücke auf die andere Straßenseite wechselte. Beim Sportpark hingegen haben die Radfahrer Vorrang, ebenso bei der Rosenhofer Straße. Dafür dürfen die Radfahrer dann wieder am Kreisverkehr Heising warten.

Vorbildlich gelöst!
Wer hat nun eigentlich die Vorfahrt?

Was vielleicht gut gemeint ist, um die Radfahrer zu schützen, verkehrt sich bei diesem Wirrwarr ins Gegenteil. Niemand kennt sich aus, weder Radfahrer noch abbiegende Autofahrer. Hier sollte eine einheitliche Regelung zu Gunsten der Radfahrer geschaffen werden. Gefährliche Kreuzungen sind zu entschärfen, mit verbesserter Linienführung, mit farbigen Abmarkierungen.

Vorbildlich sind die Kreuzungen beim Sportpark und an der Rosenhofer Straße: Hier finden wir rote Abmarkierungen, und die Radwege sind übersichtlich nahe an der Hauptstraße, so dass die Autofahrer die Radfahrer schon von weitem sehen können. Dies sollte ein Vorbild für die anderen Kreuzungen sein!

Ich möchte aber auch die Neutraublinger Autofahrer ausdrücklich loben: Ich bin diese Strecke mehrfach abgefahren. Grundsätzlich haben mir alle abbiegenden PKW-Fahrer Vorfahrt gewährt, auch da, wo diese Vorfahrt hatten. Danke für das umsichtige Verhalten!