Droht eine Klagewelle ...
… titelte die MZ am 27.6.20 auf ihrer Landkreisseite und stellte die Schäden, die das Starkregenereignis am 19. 6. bei der Spedition Scherbauer in Zusammenhang mit einem möglichen Verschulden der Stadt. Das Neutraublinger Hebewerk sei mit ursächlich für die Verwüstungen beim Logistiker. Dabei genügt ein Blick von oben, um die wahren Ursachen für das Ausmaß der Schäden zu erkennen. Über 5 Hektar = 50.000 qm versiegelte Fläche, kaum Grün! Bei bis zu 150 Liter pro qm (!) binnen 2 Stunden kommt ganz schön was zusammen. Kein Kanal oder Pumpwerk der Welt kann solche Wassermassen in so kurzer Zeit bewältigen. Das Problem ist also hausgemacht.
Einen Fehler müssen sich die Verantwortlichen der Stadt allerdings vorhalten lassen: Sie hätten die flächenintensiven Logistiker vor 20 Jahren niemals dort ansiedeln dürfen und wenn überhaupt nur mit vorgegebenen Ausgleichsflächen in Form eines breiten grünen Grabens direkt auf dem Logistikergelände. Dorthin hätte ein Großteil des Oberflächenwassers dann abfließen können, statt in unsere Kellerräume.
Starkregenereignisse wie dieses werden in den nächsten Jahren häufiger vorkommen, deshalb braucht die Stadt zukünftig eine ökologische Bauleitplanung, die solche Ereignisse mit einbezieht. Bei bestehenden Missständen wie der Logistikeransiedelung wird „nachgerüstet“ werden müssen.