Spitzenerträge mit Humuserzeugung auf „besten Böden Bayerns“
Bio-Landwirtschaft auf Gut Lerchenfeld
Zugegeben - ob auf den 450 Hektar des Guts Lerchenfeld südöstlich von Neutraubling oder in Köfering Bio-Landwirtschaft betrieben wird, dürfte Otto-Normalverbraucher eher weniger interessieren; eher dann die immensen Preissteigerungen für Privathaushalte bei Gas, Öl, Pellets oder Strom, die er oder seine Kommune stemmen muss. Und doch hat auch Bio-Landwirtschaft Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck einer ganzen Kommune.
Es ist also nicht einerlei, ob ein so großer Betrieb konventionell mit Kunstdünger arbeitet, um auf den guten Gäu-Böden Maximalerträge zu erwirtschaften - was aber auf lange Sicht die Böden irreparabel auslaugt - oder ob er wie im Beispiel Lerchenfeld in einer intelligent angelegten Fruchtfolge in Bio-Wirtschaft weiterhin große Erträge erwirtschaftet. Und dabei wird gleichzeitig Humus erzeugt, was die Bodengüte erhält und sogar steigert. Seit 2021 hat Gut Lerchenfeld vollständig auf dieses Pferd gesetzt und kann dabei von anderen, auch großen biologisch wirtschaftenden Betrieben lernen; übrigens habe der Lerchenfeld-Betrieb in Köfering schon etwas früher auf den Bio-Betrieb umgestellt, was bei der Umsetzung im gesamtbetrieb helfe. Auf lange Sicht können die Böden dann das in den Wintermonaten gespeicherte Wasser über weite Teile des Jahres an die Pflanzen abgeben, so dass künstliche Bewässerung sogar entfällt oder in sehr trockenen Jahren zumindest stark reduziert wird. Durch die Fruchtfolge werden die Böden gleichzeitig mit natürlichem Dünger versorgt, was den Einsatz von Kunstdünger auf lange Sicht überflüssig macht. Auch die Monokultivierung der Böden werde damit aufgebrochen.
In dem Vortrag der Aktiven Bürger Neutraublings in der TSV-Gaststätte vermittelte der Gutsverwalter Christian Ziegler den mehr als 50 Besuchern am 16.11. auch, dass mit der Bio-Umstellung die Vorgaben der EU übererfüllt würden, weil man sich an strengeren Normen bundesdeutscher Labels (z.B. Bioland, Naturland) orientiere. Alles in allem – zur Nachahmung empfohlen.
Uwe Kölbel