Neue Formen der Energiespeicherung - Pump- Hub- bzw. Schwerkraftspeicher

Das Prinzip der Pumpspeicherkraftwerke ist einfach und wird seit hundert Jahren angewandt. Zwei Wasserbecken auf unterschiedlicher Höhe, verbunden durch eine Rohrleitung, dazu Pumpen und Turbinen - mehr braucht es dafür nicht. Das Problem ist allerdings: Wegen des nötigen Gefälles kommen nur gebirgige Regionen als Standort für die Großspeicher in Frage.

Heindl Energy aus Stuttgart sowie ihre amerikanischen Kollegen von Gravity power verlegen den Pumpspeicher in den Untergrund und macht ihn so von der Topografie einer Region unabhängig.

Das Prinzip beider Verfahren ist ähnlich

Ein Gesteinszylinder steckt in einem Pumpspeicherschacht tief im Erdboden Der Schacht ist mittels einer Rohrleitung mit einem Speicherbecken an der Oberfläche verbunden. Soll Energie gespeichert werden, wird das Wasser aus dem überirdischen Becken unter den Zylinder gepumpt. Dadurch hebt sich der riesige Kolben langsam.

Um den Speicher zu entladen, lässt man den Kolben wieder herab, sodass er das Wasser zurück in das Becken drückt. Dabei treibt das Wasser Turbinen an. Anschließend kann der Kreislauf von Neuem beginnen (siehe Bild).

Aktuelle Planungen

Eine größere Pilotanlage ist aktuell in Saudi Arabien in Verbund mit einem großen Solarstromfeld geplant.

Im oberbayerischen Weilheim haben die örtlichen Stadtwerke auf ihrem Werksgelände bereits mit den Vorbereitungen für den Bau eines 140 m tiefen Schwerkraftstromspeichers begonnen, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert und zunächst auf 1 Megawatt ausgelegt ist. Weilheim will langfristig unabhängiger von externen Stromlieferungen werden. Pump - Hub- oder Schwerkraftspeicher können - je nach Größe -  immense Strommengen speichern und diesen auch schnell wieder zu Verfügung stellen. Die technischen Anforderungen sind überschaubar.  Vorteil: Die Anlagen arbeiteten nicht nur geräusch- und erschütterungslos, sondern sind auch kaum sichtbar.