Jordanien, eingezwängt zwischen Kriegsparteien
Das Interesse an dem Reisevortrag von Dr. Edwin Schicker über Jordanien war enorm groß. Der Raum im Restaurant Stadtmitte in Neutraubling platzte fast aus allen Nähten. Über 40 Personen aus nah und fern waren gekommen. Prof. Schicker hatte die Studentin Amal Aloun eingeladen, die sich sichtlich über die zahlreichen Fragen zu Land und Leute in Jordanien freute.
Dr. Edwin Schicker informierte über die GJU (German Jordanian University), über zahlreiche in Deutschland unbekannte Sehenswürdigkeiten und insbesondere über die bekannte Felsenstadt Petra. Mit beeindruckenden Bildern gelang es ihm, die Zuhörer zu fesseln.
Am Ende dieses spannenden Bildervortrags erfuhren die Gäste noch viel Wissenswertes über das Leben und den Alltag in Jordanien. Bis zum Jahr 1960 war Jordanien ein Beduinenstaat mit weniger als eine Million Einwohnern. Heute leben hier zehn Millionen Menschen, sowohl Araber als Nachfahren der Beduinen, als auch Palästinenser, irakische und syrische Flüchtlinge gemischt durcheinander. Jordanien hat keine nennenswerten Bodenschätze und nur wenig Wasser. Es hat sich aber als Dienstleister einen Namen gemacht. Es ist eine Art Schweiz innerhalb der vielen arabischen Länder.
Amal Aloun entstammt selbst einer Beduinenfamilie und studierte Computer Engineering an der GJU. Sie schreibt an ihrer Masterarbeit in Business Administration an der OTH Regensburg. Ihr Vater ist Kinderarzt, eine Schwester ist professionelle Fotografin, die insbesondere Bilder über die aussterbenden traditionellen beduinischen Familien festhält. Sie hat auch ein Buch darüber geschrieben. Amal beantwortete mit sichtlicher Freude die zahlreichen Fragen zu Familie, zur Stellung der Frau in Jordanien und zur politischen Situation im Lande. Auch die beginnende Integration der über eine Million Flüchtlinge aus Syrien und Irak fesselte die Anwesenden.