Neue Formen der Energiespeicherung zur dezentralen kommunalen Stromversorgung
Der Strombedarf wird in Deutschland in den nächsten Jahren durch die von der Bundesregierung favorisierte E-Mobilität massiv ansteigen. Besser wäre es gewesen, mehr auf Übergangstechnologien wie z. B. Euro 6 Diesel, Gas und Wasserstoff zu setzen, um den Übergang geschmeidiger hin zu bekommen. 20.000 km Fahrstrecke mit einem Elektroauto verbrauchen so viel Strom wie ein kleines Einfamilienhaus im Jahr. Sind erst einmal die gewünschten 2 Millionen E-Autos unterwegs, wird es eng im Stromnetz.
Es kommt zwar Immer mehr Strom kommt aus Windrädern und Solaranlagen, wie aber diese Energie längerfristig speichern?
Beispiel 1: Plasmalyse - Wasserstoff aus Abwasser
Das Berliner Start-up Graforce hat ein neues Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff aus Abwasser entwickelt. Wasserstoff lässt sich aus Kohlenwasserstoffverbindungen - die im Abwasser reichlich vorhanden sind - viel leichter gewinnen als aus Wasser. Damit sei die Herstellung im Vergleich zu bisherigen Elektrolyse-Verfahren vor allem deutlich günstiger, teilte Graforce mit.
Während die Kosten in herkömmlichen Verfahren bei sechs bis acht Euro pro Kilogramm Wasserstoff liegen, sind es bei der von Graforce entwickelten "Plasmalyse" lediglich drei Euro. Ein weiterer Vorteil: Kommt dabei Strom aus erneuerbaren Quellen zum Einsatz, läuft das Verfahren vollständig klimaneutral.
Der so erzeugte Wasserstoff lässt sich entweder in Reinform (Gasturbinen) verwenden oder mit Biogas zu schadstoffarmem "E-Gas" vermengen. Dadurch ließen sich die Emissionen von Fahrzeugen und Anlagen um 30 bis 60 Prozent reduzieren, verspricht das junge Unternehmen. Anlagen dieser Art wären auch für Kommunen interessant und könnten zu einer dezentralen Energieversorgung beitragen. Das mittels Plasmalyse behandelte Abwasser wird anschließend - wie bisher auch - in Kläranlage weiter aufbereitet.