Nachhaltigkeit statt Flächenfraß in Neutraubling

Die Neutraublinger sitzen auf einer Diamantmine: Man besitzt eine wertvolle, aber nur sehr begrenzte Ressource: Grund und Boden.  Je weniger ein Rohstoff zur Verfügung steht, desto wertvoller ist er und desto umsichtiger muss man damit umgehen.

Gemeindegebiet umfasst nur 9,7 Hektar

In Neutraubling sollte dies auf den städtischen Grundbesitz zutreffen. Nur 9,7 qkm umfasst das Gemeindegebiet (zum Vergleich: Obertraubling 24,8 qkm, Barbing 30,5 qkm, Regensburg 80,7 qkm). Dennoch wird ohne Rücksicht Hektar für Hektar Baugrund ausgewiesen und an große und mittlere Bauträger verscherbelt. Damit wird zwar schnell Wohnraum geschaffen und rasch hohe Einnahmen für andere Bauvorhaben freigesetzt. Gleichzeitig schwindet aber unser Grundbesitz. Nur durch eine längerfristige, nachhaltige Planung und einer Bebauung nach Erbpachtrecht bleiben die Grundstücke im Besitz der Stadt. Doch das scheint für manche Neutraublinger Stadträte und den Bürgermeister keine Option zu sein.

Als Hauptargumente, um Grund in Wohngebiete (oder kleinere Gewerbegebiete) umzuwandeln, werden Anrufer genannt, die die Stadtverwaltung um Wohnraum anflehen. Dies mag, im Einzelfall betrachtet, ein ehrenwerter Grund sein. Es ist jedoch sehr kurzfristig gedacht, diesen Grund zur Verfügung zu stellen, denn zu jeder Zeit werden Menschen wegen Wohnungssuche Kontakt zu Immobilienmaklern und Gemeindeverwaltungen aufnehmen.

Sorge um Wohnraum oder Lust auf schnelles Geld?

Im Neutraublinger Stadtrat scheinen manche Stadträte und der Bürgermeister der Meinung zu sein, dass Neutraubling eine Insel ist und dass jeder Wohnungssuchende, der hier nicht erfolgreich ist, der Obdachlosigkeit preisgegeben wird.

Auch dieses Feld wird bald bebaut sein

Über dieser Sorge werden aber die 15.000 Einwohner vergessen. Neutraubling hat schon jetzt eine Einwohnerdichte von 1415 Einwohner/qkm (zum Vergleich: Obertraubling 338, Barbing 177, Regensburg 1891).

Weiterhin wird Hektar für Hektar Baugrund ausgewiesen und an Bauträger verkauft. Dadurch wird die Diamantmine „Grund und Boden“ schnell versiegen. Und die Stadt Neutraubling wird zur Verwalterin fremder Grundstücke ohne eigenen Einfluss in ihrem Gebiet.

Die Lösung: Bauen nach Erbpachtrecht

Die Lösung: Durch eine längerfristige Planung und einer Bebauung nach Erbpachtrecht bleiben die Grundstücke im Besitz der Stadt. Und wir können auch noch in 90 Jahren darüber bestimmen. Andernfalls wird bald der letzte Quadratmeter Grund verkauft sein und Neutraubling wird zu einem Verwalter von Grundstücken in Fremdeigentum degradiert. Handlungsspielraum? Gleich Null! Die Aktiven Bürger werden in ihrer Listengemeinschaft mit Bündnis90/Die Grünen für eine langfristige und nachhaltige Stadtplanung eintreten.