Erfolge der Vorjahre - oder: Träume, die in Erfüllung gingen

Geht es Ihnen auch so: Man rennt gegen Beton! So geht es uns häufig in den Stadtratssitzungen bei eigenen Anfragen und Anliegen. Aber manchmal wird dieser Beton auch brüchig. Einige besondere Erfolge der Vergangenheit möchten wir hier hervorheben!

Hier wollen wir einige Ergebnisse dokumentieren, die ihren Ursprung bei den Aktiven Bürgern haben. Zusammen mit vielen Bürgern, die unsere Aktionen unterstützten, wurden einige Träume Wirklichkeit.

  • Das riesige geplante Ärztehaus wurde auf reale Maße reduziert
  • Das 1 Euro Ticket für Neutraubling ist auf eine Aktion der Aktiven Bürger zurückzuführen
  • Seit 20 Jahren kämpfen die Aktiven Bürger für Kreisverkehre. Jetzt haben wir mehrere, die hervorragend angenommen werden
  • Lärmschutz war uns ein Thema in der Gärtnersiedlung. Jetzt kommt er bis hin zur IKEA-Brücke!

Ärztehaus: Ein Bürgerbegehren sorgt für realistische Maße

Das Jahr 2008 war ein sehr bewegtes Jahr in Neutraubling. Ja, es hat praktisch alle Neutraublinger Bürger bewegt, dass am Ortseingang ein Molloch geplant war: Es sollte ein Ärztehaus mit anfangs geplanten 5400 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. In Neutraubling wird schließlich geklotzt und nicht nur gekleckert, so schienen Investor und Stadtverwaltung unisono zu denken! Die Parkplatzprobleme und der aus diesem Projekt resultierende Verkehr schienen zweitrangig. Ein fünfstöckiger quadratischer Turm am Ortseingang wurde hingenommen.

Im Stadtrat wurden alle Argumente der Aktiven Bürger abgeblockt. Rechts kann man unsere Fotomontage sehen, wo der "Turm" und der geplante Querbau zu sehen sind. Der Längsbau entlang der Walhallastraße wird vom Turm verdeckt.

Letztlich blieb uns Aktiven Bürgern nur noch das Instrument des Bürgerbegehrens, um dieses Vorhaben zu verhindern. Innerhalb von nur drei Tagen sammelten wir über 1200 Unterschriften, weniger als 900 hätten genügt. Weit über 1000 Unterschriften waren gültig. Das erste und bisher einzige Bürgerbegehren in Neutraubling war ein voller Erfolg! Nachfolgend das Dankschreiben der Aktiven Bürger an die Neutraublinger Bürger im Neutraublinger Anzeiger:

Danke für Ihre Unterschrift!
Liebe Neutraublinger Bürgerinnen und Bürger, wir möchten uns sehr herzlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken. Innerhalb von nur drei Tagen haben wir in einer Blitzaktion um Ihre Unterschrift gebeten, ein zu großes Ärztehaus an der Regensburger Straße sollte verhindert werden. In Apotheken, bei Ärzten und auch an der Haustür haben wir Sie informiert. Fast immer waren Sie der gleichen Meinung, ja oft waren Sie sogar komplett gegen ein Ärztehaus an der Staatsstraße.

In dieser kurzen Zeit haben wir naturgemäß nur einen kleinen Teil der Bürgerschaft erreicht. Doch die Zustimmung war generell überwältigend. Besonders überrascht waren wir von der Unterstützung unserer älteren Mitbürger. Im gemeinsamen Gespräch wurden die Beweggründe aber schnell klar: Der Arzt um die Ecke ist viel wichtiger als der anonyme Arzt am Ortsrand. Ein großes Ärztehaus, wo sich keiner auskennt und zurecht findet, ist nicht erwünscht.

Die über 1000 gültigen Unterschriften in nur drei Tagen beweisen, dass die Bürger in Neutraubling mehrheitlich eine andere Meinung vertreten, als es die Mehrheit der Stadträte wahrhaben will! Mit diesem Bürgerbegehren hat sich der Bürgerwille und nicht der Stadtrat durchgesetzt. Das ist Basisdemokratie!

Die Vertreter des Bürgerbegehrens, Dr. Gerd Kelly, Willy Falk und Dr. Edwin Schicker, stimmten Tage später einem Kompromiss zu, der dann auch im Stadtrat am 9. Oktober angenommen wurde: Das Ärztehaus wird auf ca. 3100 qm gegenüber den geplanten 5000 qm verkleinert. Damit können die Neutraublinger Ärzte, die dieses Ärztehaus belegen wollen, vermutlich im Sommer 2010 umziehen. Sie wollen Synergieeffekte nutzen, um die Neutraublinger umfassend und kostendeckend versorgen zu können. Gleichzeitig werden mit der Verkleinerung auch Parkplatz- und Verkehrsprobleme reduziert. Ob dadurch der Stadteingang schöner wird, mag jeder selbst beurteilen. Es ist eben ein Kompromiss.

1 Euro Ticket in Neutraubling

Die meisten Neutraublinger Bürger kennen das 1 Euro Ticket, das offiziell unter dem Namen Innerortsticket firmiert. Es kann bei der Stadt Neutraubling, bei allen RVV-Verkaufsstellen in Neutraubling und auch im Bus selbst erworben werden.

Aber kaum ein Neutraublinger Bürger weiß, dass diese Idee von den Aktiven Bürgern stammt. Schon in 2001, noch vor der Einführung des Euro, forderten die Aktiven Bürger das 1 DM Ticket. Nebenstehende Wunschkarte aus diesem Jahr belegt dies.

Dieses Ticket gibt es seit mehreren Jahren und freut sich einer immer größeren Beliebtheit. Es ist doch toll, dass wir den Stein ins Rollen bringen konnten. Wie wäre es mit einem 0 Euro Ticket für Neutraubling oder zumindest mit einem 1 Euro Tagesticket?

Kreisverkehr in Neutraubling: erst eins, dann zwei, ...

Wie haben wir Aktive Bürger in den letzten 20 Jahren für Kreisverkehre gekämpft. Zahlreiche Anträge und Anfragen dokumentieren dies. Ein Kreisel entschleunigt und erschließt den Verkehr gleichzeitig. Aufwendige Ampelanlagen entfallen.

Erst EINS: Mit dem Erschließen des Baugebiets Heising entstand ein erster Kreisel am Fürst-Johannes-Ring. Er lag ganz einsam und hatte zu dieser Zeit keinerlei echte Berechtigung. Hier waren die Planer des Feng-Shui-Gebiets aber sehr weitsichtig. Heute dieser Kreisel eine ganz wichtige Erschließungsfunktion.

Mit diesem Kreisel war aber dann für viele viele Jahre Schluss. Der besonders herbeigesehnte Kreisverkehr in der Waldenburger-Neudeker-Dresdener-Straße lässt bis heute auf sich warten.

Dann ZWEI: Der Kreisel in Heising 2 beim Logistiker Scheck entsteht. Dieser Kreisel war für die Aktiven Bürger sehr wichtig, da dadurch die Anwohner von Heising gefahrlos in die Westumgehung einbiegen können.

Dann DREI: Der Kreisel am Kaufpark entsteht. Damit wird der Kaufpark optimal erschlossen. Es war ein Unding, dass Ausfahrende aus dem Globus-Parkplatz nur nach rechts abbiegen durften. Alle Neutraublinger, die beim Globus einkauften, durften also nicht mehr nach Hause fahren.

Dann VIER: Der Kreisel an der Kreuzbreite/Birkenfeld entsteht. Auch hier war es sehr wichtig, dass Ausfahrende aus der Kreuzbreite problemlos auf die Südumgehung kommen.

Dann war SCHLUSS: Wir Aktive Bürger forderten weiterhin einen Kreisverkehr von der Einmündung der Südumgehung in die Staatsstraße 2145. Die Regierung war dagegen, eine Begründung war, dass hier ja keine Kreuzung, sondern nur eine Einmündung vorliege. Auch für die Einmündung des Lehenwegs in die Staatsstraße wünschten die Aktiven Bürger einen Kreisverkehr. Es sollte nicht sein. Jeder, der vom Lehenweg in Richtung Autobahn abbiegen muss, weiß wie schön dies mit einem Kreisverkehr möglich wäre.

Lärmschutz für die Gärtnersiedlung

Bis heute ist nicht ersichtlich, warum der Lärmschutzwall nur wenige hundert Meter westlich der Bebauung in der Gärtnersiedlung endet. Gerade bei stärkeren Westwinden, und die gibt es häufig, ist der Lärm der Autobahn nicht nur zu hören, sondern er stört erheblich. Warum wird dieser Lärmschutz nicht bis zur IKEA-Brücke fortgesetzt, fragten sich nicht nur die Bürger der Gärtnersiedlung.

Die Aktiven Bürger führten daher im März 2011 eine Bürgerbefragung durch. Über 90% aller Gefragten fühlten sich erheblich durch den Lärm belästigt. Von diesem Ergebnis waren die Aktiven Bürger selbst etwas überrascht und stellten daher einen Antrag, dass der Lärmschutz bis zur IKEA-Brücke mit einem 5,50 Meter hohen Wall erweitert wird.

Die Antwort kam von der Stadtverwaltung prompt. Die drei Eigentümer der an die Autobahn angrenzenden Grundstücke seien nur teilweise bereit, den Grund abzutreten. Insbesondere die Stadt Regensburg, der eine Grundstück gehöre, sei dagegen. Prompt setzten wir uns selbst mit der Stadt in Verbindung, und siehe da: Die Stadt Regensburg sei bereit, über das Grundstück zu sprechen, und die Stadt Neutraubling wisse davon. Wir waren entsetzt.

Die Aktiven Bürger verfolgten letztlich diese Aktion nicht länger, da das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der A3 anlief und die Planer versprachen, den Lärmschutz wie von uns gefordert zu realisieren. So wird dieser berechtigte Wunsch auf anderem Wege doch noch Wirklichkeit.