Was für ein Unwetter !!!

Während in manchen Nachbarorten die Sonne schien, herrschte am 20. Juni 2020 in Neutraubling und Barbing „landunter“. In Hunderte von Keller drang das Wasser ein, Straßen waren überflutet, der Moosgraben stieg nahezu auf Straßenniveau an. Unser Dank in dieser extremen Wetterlage gilt allen Feuerwehren und dem THW sowie den privaten und nachbarschaftlichen Helfern für ihre unermüdliche, stundenlange Einsatzbereitschaft. 

Diese Wassermassen waren weder vom Kanalnetz noch vom Grund zu schlucken, dazu hielt sich das Regengebiet zu hartnäckig über der Stadt und zu groß war die Niederschlagsmenge. Keine Frage, wir hatten es mit einem extremen Wetterphänomen zu tun, das sicher eine Ausnahme war. Für alle normalen Niederschlagsmengen ist unser Kanalnetz gut gerüstet. Dennoch sollten wir die Gelegenheit nutzen und uns über einiges Gedanken machen: 

Gleiches gilt für die Verantwortung der Stadt bei der Bebauung von Baugebieten, wo das ausgewogene Verhältnis zwischen bebauter und unbebauter Fläche aus Kostengründen häufig nicht eingehalten werden mag und stattdessen Neutraublinger Grund bei Thalmassing renaturiert wird. Zudem werden wir Aktiven/Grünen-Stadträte uns dafür einsetzen, dass die Entwicklung des städtischen Kanalnetzes mit der hochgeschwindigkeitsartigen Stadtentwicklung Schritt hält. Denn: Wetterextremereignisse haben sich in Bayern in den letzten 40 Jahren verdreifacht und werden mit dem weiteren Fortschritt der Klimaerwärmung häufiger und heftiger werden. Den Preis haben zu guter Letzt alle zu zahlen.

Bitte teilen Sie mit uns Ihre Erfahrungen oder mailen Sie uns an 

info@aktivebuergerneutraubling.de .

Gerade das Beispiel Moosgraben zeigt, dass der Stadtrat richtig entschieden hat, ihn für teures Geld vor einigen Jahren aus dem Kanal zu „befreien“ und zu renaturieren. Das gab dem Bach den nötigen Raum, um zunächst rasch anschwellen zu können und die Regenmenge dann langsam versickern zu lassen. Ähnliches ließ sich auch auf den weiten Grünflächen beim Haidpark und dem Stadtgarten beobachten. Umso wichtiger ist es, dass sowohl die Stadt, aber auch jeder einzelne Haus- und Grundstücksbesitzer sich bei jedem Eingriff in seinem Grundstück an diese Situation erinnert: Wer Stück für Stück Grund und Boden zupflastert, vermeintlich praktische Steingärten anlegt und ohne Rücksprache mit der Verwaltung oder einen Blick in den Bebauungsplan seine Zufahrt überdacht, um sein Auto im Winter frostfrei zu halten, trägt mit dazu bei, dass Regenwasser nicht langsam versickern kann, sondern über die glatten Dachflächen in Sturzbächen auf öffentliche Flächen und von da in die Kanalisation gelangt.