Das Sprichwort „Gut Ding muss Weile haben“ scheint manchmal auch auf Neutraubling zuzutreffen, insbesondere dann, wenn wir die Straße „An den Klostergründen“ in Augenschein nehmen. Diese Straße verbindet die Mangoldinger Straße mit dem Gewerbegebiet in der Traunreuter Straße und wird daher auch gerne als Ausweichstraße und Abkürzung benutzt. Dabei war diese Straße ursprünglich eine Sackgasse. Folglich wurden auch keine Gehwege angelegt. Zurecht fordern die Anwohner also Nachbesserungen zum Schutz der nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer.

Am 1. August 2019 beschäftigte sich der Stadtrat mit diesem Thema sehr sachorientiert. Pflanztröge, Fräskanten, farbige Markierungen, Geschwindigkeitsreduzierung auf 10 km/h wurden diskutiert. Letztlich wurde die Verwaltung mit der Prüfung alternativer Möglichkeiten beauftragt, so kann es in der Niederschrift nachgelesen werden. Bis heute warten die Anwohner jedoch auf die Umsetzung.

Daher beantragte die Fraktion der Aktiven Bürger / Grüne am 26. April, Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung endlich anzugehen. Es wird damit auch ein Zeichen gesetzt, dass diese Straße keine Durchfahrts- sondern eine Anwohnerstraße ist. Durch eine Geschwindigkeitsreduzierung „An den Klostergründen“ wird manch eiliger Autofahrer die Nutzung der Südumgehung dieser Anwohnerstraße vorziehen. Da Verkehrsschilder leider gelegentlich ignoriert werden, wäre eine zusätzliche Verschwenkung etwa 100 m östlich von der Bushaltestelle sinnvoll und zweckmäßig.

In einer kleinen internen Diskussion mit Verwaltung und Stadträten kam das Argument auf, dass eine Realisierung einer Verkehrsberuhigung an den Klostergründen einen Dominoeffekt nach sich ziehen könnte. Auch Bürgerinnen und Bürger aus anderen Straßen könnten eine Verkehrsberuhigung fordern. Wir Aktiven Bürger / Grüne stehen solchen weiteren Anträgen offen gegenüber. Rücksichtnahme und Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer sollten immer Priorität haben.

Prof. Edwin Schicker